Die Zukunft: Think Big
Seelentanz

Die Zukunft in der Gegenwart

Der Jahreswechsel ist Vergangenheit, SARS-CoV-2 weiterhin allgegenwärtig und dieser bestimmt die Zukunft. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Dieser Virus wird uns noch sehr lange begleiten. Von einer Ausrottung wird noch lange nicht die Rede sein können. Aber, die hessische Lebenshilfe sagt:

Mit HIV komme ich nicht klar, mit dieser Geisel der Menschheit erst recht.

 

Think Big

Noch vor einem Jahr sah es um meine nahe Zukunft nicht gut aus. Da ich in einer Einliegerwohnung lebte (Offenbach, Birkenlohrstraße 69L), wurde mir gekündigt. Damit ich das verstehe, warum wieso, wurde mir ein Artikel der Offenbach Post beigelegt. Letztendlich war es aber anders: Laut Auskunft einer Nachbarin, die für vieles verantwortlich ist, auch für den besagten Artikel für meine Vermieterin, ist die Tochter meiner Vermieterin in München derart verschuldet, dass sie in Offenbach “Asyl” bei ihrer Mutter beantragen muss, um nicht auf der Straße zu landen. Einziges Hindernis war ich. Es folgte übelstes Mobbing, dessen Höhepunkt eine Vergewaltigungsandrohung war. Daraus sah ich mich gezwungen mit einer Anzeige nebst Unterlassungsverfügung zu reagieren.

Das sind natürlich keine idealen Voraussetzungen um pfeifend der Zukunft im Sonnenaufgang entgegen zu gehen. Aber wie das Leben so spielt: Irgendwas hat mich seit dem Seelentod März 2018 so gelenkt, dass ich heute mit einem Lächeln der Zukunft im Morgengrauen entgegensehen kann. Es war kein einfacher Weg zum dem Hier und Jetzt. Im Schatten fühl(t)e ich mich geborgen, bin aufgestanden, nicht wie die Phönix aus der Asche, aber schon mit festem Schritt. Geholfen haben Wegbegleiterinnen, Bäume im Habichtswald, die nicht zuließen dass ich falle und nicht mehr aufstehen will.

 

Die Zukunft wird in der Gegenwart geboren

Blick in die Zukunft
Die Zukunft wird in der Gegenwart geboren

Bei etwa gleicher Miete habe ich nun zwei Zimmer mit Küche und Bad (Dusche). Vorher war es nur ein Zimmer einschl. Küche. Dazu einen großen Keller und eine Möglichkeit das Fahrrad unterzustellen. Und was das Umfeld angeht: Drei Klassen besser als in Offenbach. Die Örtlichkeit: Ich habe hier zwar auch ein Gotteshaus im Rücken, aber das Geläut ist sehr rücksichtsvoll. Hier gibt es kein Geläut um 7 Uhr und um 9 Uhr. Wenn ja wenigstens noch Messe gewesen wäre… *abwinkt* Die Leut’ in Offenbach haben viele Sünden. Jetzt können auch die Offenbacher Gärtner wieder um 7 Uhr mit den Laubbläsern anrücken. Tangiert mich nicht mehr.

Das sind nun optimale Voraussetzungen um wieder Fuß zu fassen, den Seelenbruch zu kitten. Ganz verheilen werden die Wunden nie, aber vielleicht so, dass ich Lun ein Lächeln schenken kann, wenn wir uns begegnen sollten.

 

The Colors of Life

Ich habe inzwischen meine neue Bleibe bezogen und versuche das, wonach ich mich in der trostlosen Zeit sehnte, umzusetzen. Das ist vor allen Dingen das Malen. Das Malen unter den Montagsmaler_innen hat mir damals viel gegeben, auch wenn der Seelenschmerz mit den Pinselstrichen einher ging. Damals wusste ich nicht warum. Heute erahne ich es zumindest. Die Seele erzählt oft Dinge, die Mensch ignoriert, obwohl er es besser wissen müsste. Ich bin davon auch nicht gefeilt. Von den Kasseler Montagsmaler_innen wird niemand hier in Hanau sein, mitmalen, aber sie leben in meinen Gedanken fort.

Ich plane nun in dem größeren Zimmer, wo dieser Text entsteht, das Künstlerzimmer einzurichten. Der Küchentisch wird zum Arbeitstisch und sobald die Möbelhäuser wieder aufmachen, wird ein kleinerer Küchentisch mit mittigen Standfuß besorgt. Das ist noch Zukunftsmusik, aber nicht so weit in der Ferne. Dann ist es ungefähr so, wie ich es gerne hätte. Und Montags wird von 10 bis 12 Uhr gemalt. Und mindestens einmal im Jahr “Malen für die Seele”. Das wird fest eingeplant. Es ist dann so dass ich nicht erreichbar bin. Bin zwar da, aber mit meinem Geist und der Seele in Kassel bei Lun und den Montagsmaler_innen. Und vielleicht auch bei Dir. wink


Merke:

Seine Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.
Bilder: Pixabay / Anika F.