Coronavirus SARS-CoV-2
Seitenblick

Mit SARS-CoV-2 auf Du und Du

Nun auch hier. Reicht es nicht, dass das Krabbeltierchen SARS-CoV-2, im Volksmund Coronavirus genannt, das Zeitgeschehen bestimmt? Muß es noch hier, im nebensächlichsten Blog der deutschsprachigen Blogosphäre allgegenwärtig sein? Ja es muss sein. Zumindest einmal im Bloggerleben will die Autorin auf der Höhe des Zeitgeschehen sein, zumal sie auch zur Risikogruppe gehört.

Dem Virus trotzend

Es ist Wahltag in Bayern. Vielleicht preschte Ministerpräsident Söder deswegen vor ein paar Tagen voran und verkündete Maßnahmen um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Coronavirus SARS-CoV-2

“Wir dürfen nicht nur debattieren, wir müssen entscheiden, wir müssen handeln” (Söder)

Und wie schon Anfang der Woche, beim Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern, zählte Bayern auch bei den landesweiten Schul- und Kindergarten-Schließungen zu den Bundesländern, die voranmarschierten. Andere Landesfürsten zauderten oder aber spielten auf Zeit. Aber nun zogen sie nach – auch Hessen. Gestern zur späten Stunde die Verschärfung:

Weitere Schritte im Kampf um das Coronavirus (SARS-CoV-2) beschlossen

Jetzt kommt das Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern hinzu. Besondere Maßnahmen werden in Krankenhäusern, Altenheimen mit und ohne Tagesbetreuung getroffen. Und was macht das Volk? Das Volk kauft die Regale leer.

 

SARS-CoV-2 löst die Covid-19-Pandemie aus

Kühlschrank
Keine besonderen Vorkommnisse (im Kühlschrank)

Ich weiß nun nicht, warum man nun einen ganzen Einkaufswagen mit Klopapier Richtung Homebase schiebt. Da die Notdurft nur mit reichlich Nahrung funktioniert, folgt mit dem anderen Einkaufswagen, den die Risikogruppe schieben muss, das Mehl. Deutschland backt anscheinend wieder – der Risikogruppe sei Dank. Oder glaubt wer, die „Generation Kopf unten“ kann Brot wie zu Großmutterzeiten backen (Trümmerfrauen)? Vorbei die Zeit des Backhaus-Brot – dem Coronavirus sei Dank. Nudeln und Tomatenmark werden ebenso gehortet. Hält ein Leben lang. Also, wenn COVID-19 oder SARS-CoV-2 die Menschheit hierzulande nicht hinrafft, dann ist es die einseitige Ernährung.

Aber das ist ja auch nichts Neues. Ich staune ja immer über den Zuspruch, den amerikanische Kochkünste auslösen. Mit gezücktem Handy, der angeworfenen App mit mindestens 10 Tracker, schreitet man erwartungsfroh dem Imbiss entgegen. Von daher relativiert sich das mit dem Werdegang der Einseitigkeit in der Ernährung.

Mein Kühlschrank gibt auch in diesen Zeiten nicht viel her. Das ist seit meinem 4-wöchigem Aufenthalt im MKH so. Wenn es mich erwischt, dann bin ich wenigstens mit einem grünen Fußabdruck abgetreten. Das bisschen, was ich noch essen kann, haben die Landwirte vor Ort. Von der Schokolade und den Keksen abgesehen. Aber diese Dinge bunkert ja auch nicht das Volk. Anderes auch nicht. Deswegen kann ich so weiterleben wie bisher. Das, was ich esse, haben die Geschäfte immer vorrätig, außer wenn wer eine Atombombe wirft. Dann hilft aber auch nicht die Atomverordnung des Landes Bayern, die seinerzeit Franz-Josef Strauß dem Volk reichte – für den Fall.

 

Den Coronavirus als Chance begreifen

Telegram ChatDie Flapsigkeit auf null zurückgedreht: Natürlich schaue ich, dass ich Risikobereiche möglichst ausgrenze. Wenn ich die Örtlichkeit wechsel, von hier nach da unterwegs bin, werde mich nicht gerade in den vollsten Regionalzug quetschen oder in ein Gebiet reisen, wo sich der Virus besonders heimisch fühlt.

Und bei allem, was uns nun an sozialen Einschränkungen begegnet, es hat auch eine gute Seite. Menschen rücken wieder, im Sinne der Hilfsbereitschaft, näher zusammen. Man hilft der älteren Generation beim Einkauf, fragt nach, ob man was für sie besorgen kann. Firmen sehen zu, dass ein mögliches Risiko minimiert wird, Mitarbeiter auch Dinge von Zuhause aus erledigen können. Wie alles wird, wenn beide Elternteile arbeiten müssen, das Kind aber irgendwo untergebracht werden muss, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Ich denke mal, da müssen unkonventionelle Lösungen auf regionaler Ebene gefunden werden.

Und vielleicht fängt man an, die Welt aus einer verlorenen Sicht zu sehen. Vielleicht entdeckt man den Waldspaziergang, genießt sogar das Innehalten im weiten Feld, schaut dem Frühlingstreiben im Wald und Flur zu. Junge_r Trans* schickte mir gestern eine Nachricht, als ich schrieb, dass der Regenbogen-Treff KUSS41 bis auf Weiteres geschlossen ist:

 … aber man kann sich ja noch privat treffen.
Vielleicht einfach mit ein paar Leuten in ‘nem Café oder so, wenn nichts mehr sonst geht.

Klar kann man das. Man muss eben abwägen und die Ratschläge der Fachärzte oder der BzGA beachten. So ist es vielleicht auch möglich zusammen zu lernen, wenn es online die Hausaufgaben gibt. Ich weiß nun aber nicht, wie Schulen das mit dem Lehrstoff handhaben. Sich eventuell besuchen, zusammen Musik hören und vielleicht sich dabei entdecken, ist auch eine Geschichte, die vielleicht machbar ist. Um der Langweile zu entgehen, kann man auch die Generation fragen, die ohne Smartphone aufgewachsen ist. Vielleicht dauert es einen Moment, bis die Erinnerung präsent ist, aber sie ist nicht verschollen.

Es wäre schön, wenn aufgrund der gesellschaftlichen Notlage, ausgelöst durch SARS-CoV-2, die Gesellschaft sich auf eine Ebene einfindet, die das soziale Miteinander wieder in den Mittelpunkt stellt.

In diesem Sinne. Kommt gut durch die COVID-19/SARS-CoV-2-Zeit.

cu bye2

 
Nachtrag 17.03.2020: Mittlerweile ist das soziale Leben gegen null zurückgefahren worden. Das Problem ist, dass augenscheinlich gesunde Menschen, die das Virus vielleicht in sich tragen, andere durch ihre Unbekümmertheit anstecken, die dann Probleme bekommen.

 
Weitere Informationen:
Robert Koch Institut

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration: Coronavirus SARS-CoV-2